Andacht

Andacht zum zweiten Sonntag von der Passionszeit (Sexagesimae)

Wochenspruch
„Heute, wenn ihr meine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.“ (Hebr.3,15)

Vielleicht kennen Sie das. Da plant man einen Ausflug, hat einen bestimmten Plan im Kopf, wie alles zu organisieren ist, damit die Familie pünktlich los kommt. Doch man hat diese Rechnung, ohne die Tochter gemacht. Sie muss unbedingt ihr Lieblingskuscheltier haben, das aber gerade unauffindbar ist. Und wie verstockt ist sie keiner logischen Erklärung und keiner Vertröstung auf später zugänglich. Sie hört auf nichts anderes als auf ihr Herz, das ihr sagt, was sie unbedingt zum Leben braucht. Und es bleibt nichts anders übrig als sich auf die Suche zu machen, um das Stofftier in einem Korb zu finden, in dem es beim letzten Spielen vergessen wurde. Bei Kindern ist das manchmal so, da wird ein Anliegen, das sie gerade bewegt zum bestimmenden Thema. Die Aufmerksamkeit für alles andere geht verloren. Unser Wochenspruch weist uns darauf hin, den Dingen, die für meinen Weg und für meinen Glauben wichtig sind, die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, damit ich Wesentliches nicht verpasse. Vordergründige Dinge sollen mich nicht so in Anspruch nehmen, dass ich für Gottes Stimme unerreichbar bin, die mich doch, wenn ich sie höre, auf einen guten Weg ins Leben führt.

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Andacht Sexagesimae

Andacht zum letzten Sonntag nach Epiphanias

Wochenspruch:
„Über dir geht auf der Herr; und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“ (Jes 60,2)

Der Prophet Jesaja ist überzeugt: Es wird Zeit für das Licht. Gottes Volk darf die Finsternis hinter sich lassen und dem Licht entgegen gehen. Auch ich kenne Dunkel und Licht. Wenn zart die Liebe sich zwischen zwei Menschen entspannt, dann leuchtet die Liebe aus ihren Augen, dann strahlen die Gesichter, oder wenn jemand nach langer Krankheit die ersten Schritte wieder alleine gehen kann. Es gibt Momente, da erkennen wir die Herrlichkeit Gottes. Dann wölbt sich der Himmel über uns wie ein schützendes Dach oder strahlt, wie ein Stern am Himmel. Und dann gilt es zu vertrauen und loszugehen, so wie einst die Weisen dem Stern gefolgt sind. Das dürfen wir glauben, darauf können wir hoffen: Gott zeigt den Weg in der Finsternis. Gott lässt sein Licht auch für uns aufgehen, für Sie und mich auf unserem Weg. So sind wir auch jetzt zusammen in seinem Namen, im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

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Andacht letzter Sonntag nach Epiphanias.

Andacht zum 3. Sonntag nach Epiphanias

Wochenspruch
„Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tische sitzen werden im Reich Gottes.“ Lk 13, 29

Der Himmel – so muss es sein. Menschen kommen aus allen Himmelsrichtungen und nehmen Platz an einem Tisch. Da ist keine Angst vor dem Fremden, kein Neid und keine Sorge, vor dem was man nicht kennt. Und es ist immer noch Platz, für die mit dem weitesten Weg und dem langsamsten Schritt. Keiner kommt zu kurz, keine zu spät. Wir werden uns die Hände reichen, ohne Furcht vor Körperkontakt und wir werden zusammen Lieder singen zur Ehre Gottes, Lieder von Freude, Liebe und Frieden. Wir brechen das Brot und Trinken Wein als Zeichen unserer Gemeinschaft. Und die von ganz unten werden oben sitzen und vorne sein. Die Letzen die Ersten! Und die Ersten werden sich daran freuen, dass es nun auch die Letzten endlich geschafft haben. Frieden wird sein und alle sitzen an einem großen runden Tisch mit weißem Tuch und vielen Kerzen und Gott selbst wird unter uns sein. Der Himmel – so muss er sein. Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

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Andacht 3. Sonntag nach Epiphanias.

Andacht zum 2. Sonntag nach Epiphanias

Epiphanie bedeutet Erscheinung. Die weihnachtliche Botschaft zieht sich durch die Epiphaniaszeit. Da wo Gottes Herrlichkeit aufscheint, verwandelt sie das Leben in ein Fest. Heute erzählt uns das Johannesevangelium von einer Hochzeit, auf der sich zeigt, wer Jesus ist. Dort wo er auftaucht ist Fülle und aus dieser Fülle teilt er freigiebig aus. Es gibt etwas zu erfahren für Herz und Sinne. Mögen auch Sie etwas von dieser Fülle heute Morgen an Leib und Seele erfahren.

Nehmen Sie nun den Raum um sich herum wahr. Lassen Sie sich von der leisen Musik oder der Stille berühren Ich lade Sie ein, einige Male tief ein- und wieder auszuatmen. Vielleicht können Sie ihren Atem mit der Absicht verbinden, nun von allem loszulassen, von alldem was Sie da draußen ablenkt, und ganz bei sich, in Ihrem Körper, im Hier und Jetzt anzukommen. Machen Sie sich bewusst, dass Gott sie selbst heute Morgen einlädt: Gott, die lebendige, überflie.ende und uns und die Welt durchwebende Kraft. Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

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Andacht 2. Sonntag nach Epiphanias.

Andacht Silvester / Neujahr 2021

Ankommen – Kerzen anzünden – still werden

Votum:

Gott – Grund, der mich trägt, Liebe, die mich aufrichtet, Atem, der mich belebt. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Psalm 8

Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in

allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel!

Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge

hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen.

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk,

den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:

was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,

und des Menschen Kind, dass du dich

seiner annimmst?

Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott,

mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.

Herr, unser Herrscher,

wie herrlich ist dein Name in allen Landen! Amen

 

EG 65 Von guten Mächten

Von guten Mächten treu und still umgeben
Behütet und getröstet wunderbar
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Noch will das Alte unsre Herzen quälen
Noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
Das Heil, für das du uns bereitet hast.
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
Des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand
So nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
Aus deiner guten und geliebten Hand.
Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
An dieser Welt und ihrer Sonne Glanz
Dann wolln wir des Vergangenen gedenken
Und dann gehört dir unser Leben ganz.
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Lass warm und hell die Kerzen heute flammen
Die du in unsre Dunkelheit gebracht
Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet
So lass uns hören jenen vollen Klang
Der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet
All deiner Kinder hohen Lobgesang.

Von guten Mächten treu und still umgeben
Behütet und getröstet wunderbar
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.

 

Gebet:

Gott in deinem Sprachschatz gibt es wunderbare Worte: Gnade, Güte und Barmherzigkeit. Auch wenn sie alt sind, bleiben sie immer aktuell. Lehre mich doch deine Sprache, lass mich weiterschenken, was ich durch dich erfahre. Damit ich anderen begegne mit weitem Herzen begegnen kann. Amen 

Jahreslosung 2021: „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch eurer Vater barmherzig ist.“ Lk 6, 36

Impuls

„Was für ein Jahr!“, werden manche sicher über 2020 sagen. Was für ein Jahr mit Corona liegt da hinter uns? Vielleicht wird das einmal eine Zeitrechnung werden. „Vor Corona“ und „Mit Corona“. Wir erzählen uns, was vorher alles möglich und was dann mit Corona nicht mehr möglich oder doch zumindest ganz anders war: Für die einen hieß es Isolation und Krankheit, Verlust von Beruf oder Beschäftigungsmöglichkeiten. Den Abschied von geliebten Menschen. Nur mit der Familie sein, ohne Freunde treffen oder einem Hobby nachgehen zu können. Zuhause arbeiten müssen, zuhause Unterricht haben. Keine Konzerte, keine Sportveranstaltungen. Alles abgesagt. In all dem zeigte sich, nach welchen Maßstäben wir leben, welche Glaubenssätze uns leiten. Manchmal habe ich gehört, wie Menschen hart über die urteilten, die für die strengen Maßnahmen in Staat, Kirche und Gesellschaft Verantwortung tragen müssen. Zu viel, zu wenig. Zu lasch, zu streng. Nicht hart genug oder Freiheitsberaubung. Ein rauer Ton. Menschen wurden herabgewürdigt und beleidigt. Der Schritt zur Gewalt war manchmal nur ein kleiner. Es stellt sich für mich die Frage: Woran soll ich mich orientieren? Wie finde ich die richtigen Maßstäbe?

Die Jahreslosung fordert uns auf, uns zu positionieren. Dabei werden wir von Jesus daran erinnert, dass wir zu seiner Familie gehören. Dass er unser Bruder und Gott unser Vater ist. In diese Familie wird aufgenommen, wer um Einlass bittet. In ihr herrscht ein Umgangston der Liebe. Güte und Barmherzigkeit werden groß geschrieben. Diese Erfahrungen sollen vor allem die machen, die bisher anders erlebt haben. Hier wird nicht gerichtet. Im Gegenteil: es wird geteilt und man übt sich darin, selbst Feinde zu lieben. Und die, die zur Familie gehören, erfahren, dass sie angenommen und geliebt sind. Wir können in der Geborgenheit dieser Familie das Talent zur Barmherzigkeit entwickeln und unsere Fähigkeit zu lieben ausbauen und bei uns und anderen fördern. 2021 – ein Jahr in dem viele Menschen fürsorglich, behutsam und mit weitem Herzen anderen begegnen. Das wäre ein guter Maßstab der Orientierung und würde zeigen, zu welcher Familie wir gehören. Amen

Gebet:

Gott, lehre mich Dankbarkeit. Hilf mir mein Einfühlungsvermögen zu schulen, hilf mir immer wieder die Perspektive zu wechseln und lass es mich nicht länger übers Herz bringen, hartherzig zu sein. – Stille – Vater unser

Segen:

Hoffnungslicht falle in dein Herz, Glück schneie in dein Leben. Lebensfreude komme täglich bei dir vorbei. So segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen