Glaube im Alltag

Passionsandachten

In vielen Gemeinden werden in den Wochen vor Ostern Passionsandachten gefeiert.
Oft wird jeweils ein Abschnitt aus der Passionsgeschichte gelesen und mit Liedern, Gebeten, Betrachtungen und Stille gerahmt.

Das ganze Spektrum menschlicher Möglichkeiten und Dunkelheiten kommt in dieser Geschichte zur Sprache:
Jubel und Abkehr, Freundschaft und Verrat, Begeisterung und Schweigen, Gemeinschaft und Einsamkeit,
Hingabe und Neid, Abschied und Trauer.

Alles nur Erzählungen aus längst vergangener Zeit?
Was entdecke ich in diesem Jahr über mich, über andere, über Gott in der Passionsgeschichte?

Gottesdienst

Herzliche Einladung zum Gottesdienst
am 23.03.2025 um 10:00 Uhr in Kroppach.

Im Anschluss an den Gottesdienst herzliche Einladung zum Kirchenkaffee.
An diesem Sonntag fährt der Kirchenbus – Zustiegswünsche bitte vorab telefonisch
an Dieter Fischer (02688) 479

Kernaussage des Sonntags Okuli
Nachfolge heißt, sich frei zu machen von den Bindungen an Menschen, an Besitz, an die Vergangenheit:
„Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes“.

Folgenreiche Entscheidungen
„Der Einsatz ist hoch“, heißt es nicht nur im Glücksspiel.
Manche Entscheidungen im Leben verlangen uns viel ab:
Kraft und Energie, Geld und Geduld, Tränen, manchmal auch Trennungen.

Und trotzdem würden wir uns wieder genauso entscheiden. Weil es rückblickend richtig war, weil uns die Erfahrung reicher gemacht hat. Auch bei Jesus ist der Einsatz hoch, das zeigt der Sonntag Okuli. Der Verrat durch seinen Jünger Judas ist erst der Anfang seines Leidenswegs. Wer Jesus nachfolgen will, muss verzichten lernen, darf nicht zurückschauen. Wer Gott ernst nimmt, muss Entscheidungen treffen für ein Leben in Liebe und Hingabe. Die Bibel erzählt von Menschen, die Gott bis zum Äußersten gefordert hat: Jeremia, der um Gottes Willen verspottet wird; Elia, der auf der Flucht zu Tode erschöpft ist.
Und doch erfahren gerade sie: Gott ist bei mir. Er macht mich stark.

Glaube im Alltag

Erinnern an verfolgte Christen

Ob im Irak oder in Syrien, in Nigeria oder Nordkorea – die Zahl der weltweit verfolgten Christen ist in den vergangenen Jahren drastisch angestiegen. Am zweiten Sonntag in der Passionszeit, Reminiszere, erinnert die Evangelische Kirche an die Christinnen und Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Ein Großteil aller wegen ihres Glaubens verfolgten Menschen bekennt sich zum christlichen Glauben.

Der Sonntag Reminiszere („Gedenke!“) erinnert daran, dass es nicht selbstverständlich ist, in Frieden und Sicherheit seinen Glauben ausüben zu können und ruft zum Gebet für Menschen auf, die sich Tag für Tag unter Bedrohung ihrer Existenz zu Jesus Christus halten. Was können wir tun? Menschen, die vor der Verfolgung geflohen sind, freundlich bei uns aufnehmen, uns für verfolgte Christen einsetzen und für sie beten, vielleicht an Reminiszere eine Kerze ins Fenster stellen – zum Zeichen, dass sie nicht vergessen sind.

Abendgottesdienst

Herzliche Einladung zu unserem Abendgottesdienst mit Taufen
am Sonntag Reminiszere, 16.03.2025 um 18:00 Uhr in Kroppach
Musikalisch mitgestaltet vom Posaunenchor Kroppach-Hilgenroth
unter Leitung von Jan Thiel

Kernaussage des Sonntags Reminiszere
Inmitten der Erfahrungen von Leid und Schuld erinnert das Evangelium des Sonntags an die Liebe Gottes,
der nicht will, dass die Menschen verloren gehen. Wenn die Not groß ist, dann hilft es, sich selbst –
und Gott – daran zu erinnern: „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit!“

Von der Vergebung leben
„Du lernst aber auch gar nichts.“
Manchmal helfen alles Reden und Erklären nichts, kein Vorbild und keine Predigt. Alles Mühen ist umsonst.

Die Kinder haben ihren eignen Kopf. Es fällt schwer, da nicht die Geduld zu verlieren. So geht es Gott mit seinen Menschen, zeigt der Sonntag Reminiszere. Sie sind wie der umhegte Weinberg, der nur saure Trauben hervorbringt, und wie die Weingärtner, die in Abwesenheit des gütigen Eigentümers den Weinberg in Besitz nehmen und seinen Sohn töten. Wir verachten oft Gottes Willen, meinen zu glauben und handeln doch herzlos und kalt. Sollte Gott da nicht die Geduld verlieren? In den Erzählungen vom Volk Israel in der Wüste scheint es fast so. Aber: Gott straft und hat doch wieder Erbarmen.
In Jesus zeigt sich Gottes Geduld ganz und gar: Er kommt zu den Sündern und leidet für sie – zur Hoffnung für alle Welt.

Invokavit

Herzliche Einladung zum Gottesdienst mit Taufe am
Sonntag, 9. März 2025 um 10:00 Uhr in Kroppach

Der Versuchung widerstehen
Sie ist nicht zart und sie ist nicht aufregend und sie macht auch wenig Spaß. Auch wenn uns die Werbung etwas anderes erzählt: Versuchung ist eine ernste Sache.

Wer versucht wird, bei dem steht nicht selten seine Integrität auf dem Spiel. Ehrlich sein, auch wenn ich dadurch Nachteile habe? Steuern hinterziehen, wenn es niemand sieht? Kann ich mir selbst treu bleiben? Um Versuchung geht es am Sonntag Invokavit. Von der Versuchung der Schlange – „Ihr werdet sein wie Gott“ – über Hiob, der auch in Schicksalsschlägen und Krankheit an Gott festhält, und Judas, der nicht widersteht, bis hin zu Jesus, der selbst versucht wird. Das Bekenntnis zu ihm und der Blick in die Heilige Schrift helfen, in der Versuchung zu bestehen und Gott richtig zu dienen: Hungrige zu speisen, Arme zu bekleiden. Und wenn es zu schwer wird? Dann sind hoffentlich – wie bei Hiob – Freunde da, mitzutrauern, zu trösten, zu ermutigen.

Glaube im Alltag
„7 Wochen Ohne“

„Großes Herz!“, „Zeig dich!“, „Du bist schön!“, „Ohne Verzagtheit“. Diese Titel würde man nicht unbedingt mit Fasten verbinden. Und doch sind das Titel der Fastenaktion „7 Wochen Ohne“ aus den vergangenen Jahren. Das ist ein Fasten, das sich nicht am Verzicht festmacht, sondern an inneren Einstellungen. An der Aktion, die 1983 ins Leben gerufen wurde, beteiligen sich mittlerweile über drei Millionen Menschen.

2025 heißt es „Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“. Vom ersten bis zum letzten Atemzug – unser ganzes Leben hängt davon ab, dass wir Luft holen. Rund 20 000 Mal am Tag atmen wir ein und aus, versorgen unseren Körper mit Sauerstoff, beeinflussen unseren Herzschlag und sogar die Stimmung. Dabei leben wir in atemlosen Zeiten. Gewalt und Hass sorgen uns. Panik verbreitet sich und treibt uns in die Enge. Eine Sprache der Dauerempörung macht uns taub. Immer schwerer wird es, ruhig zu atmen und sich dieser Überwältigung zu entziehen. Die Suche nach dem, was wir wirklich brauchen, die Frage nach den Quellen unseres Trostes und unserer Freude brauchen Zeiten des Luftholens. Am Meer oder anderswo. Ein- und ausatmen, nur das.