Volkstrauertag

Herzliche Einladung zu unserem Gottesdienst
am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres

17. November 2024 um 10.00 Uhr in Kroppach

„Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“,
heißt es im Gleichnis vom Weltgericht.
Dem Horizont des Gerichts stellt der Wochenspruch die bleibende Verbindung mit Christus an die Seite:
„Leben wir, so leben wir dem Herrn;
sterben wir, so sterben wir dem Herrn.
Darum: wir leben oder sterben,
so sind wir des Herrn“.

Der vorletzte Sonntag des Kirchenjahres wird in der Regel als Friedenssonntag oder Volkstrauertag gefeiert.

Ein gerechtes Gericht
Wer kennt sie nicht, die Gerichtsdarstellungen mittelalterlicher Kathedralen?
Die Zeiten, in denen grässliche Fratzen uns Furcht einflößten, sind Gott-sei-Dank längst vorbei.

Und doch spricht die Bibel vom Jüngsten Gericht.
Nicht nur wegen der Opfer, denen zu Lebzeiten kein Recht widerfuhr, ist der Gedanke unverzichtbar.
Wer gerichtet wird, wird neu ausgerichtet auf den Weg der Barmherzigkeit und der Liebe.
Das kann schmerzhaft sein. Aber es ist kein gnadenloser Richter, den wir erwarten:
Hiob, der sich von Gott gestraft fühlt und sich doch nach seiner Gnade und Zuwendung sehnt,
das Gleichnis von der Witwe, die den Richter bestürmt und letztlich Recht erlangt – sie zeigen:
Gott richtet nicht nach menschlichen Maßstäben – er ist barmherzig.

Deswegen steht auch uns kein letztes Urteil zu.
Der Blick Gottes, so vermittelt der vorletzte Sonntag im Kirchenjahr, kann eine Erlösung sein.
Denn er bringt ans Tageslicht, wie wir eigentlich sein sollten: heil und gut.
Von dieser Erwartung her können Christen heute schon ihr Leben barmherziger gestalten.

Sonntagsgottesdienst

Herzliche Einladung zu unserem Gottesdienst
am drittletzten Sonntags des Kirchenjahres
10. November 2024 um 10:00 Uhr in Kroppach

Die Sehnsucht nach Erneuerung prägt den Drittletzten Sonntag des Kirchenjahres.
Woran erkennen wir, dass Gottes Reich angebrochen ist? Wann wird endlich Frieden sein?
„Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen“, heißt es im Wochenspruch.
Die Erneuerung beginnt schon jetzt – und steht noch aus. In dieser Spannung leben wir.

Gottes Reich unter uns
„Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz“ – viele erfahren das.
Als hätte sich ein Schleier gehoben, sehen wir plötzlich klar. Mit ähnlichen Bildern beschreibt die Bibel Jesu Wiederkommen.

Unvermittelt, dennoch unmissverständlich bricht Gottes Gegenwart in unsere Welt – Hoffnung für alle, die unter der Vergeblichkeit ihres Tuns und ihrer Begrenztheit leiden. Hoffnung aber auch für die gesamte geplagte Schöpfung, die oft genug unter dem Menschen stöhnt. Die alten Verheißungen eines Friedensreichs für alle Menschen, in dem Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet werden und „Gerechtigkeit und Frieden sich küssen“ – in Jesus Christus sind sie ganz nah gekommen. Darum mahnt der drittletzte Sonntag im Kirchenjahr zur Wachsamkeit und zur entschiedenen Ausrichtung auf ihn. Wo Menschen in seinem Geist leben, wo sie Barmherzigkeit zeigen, keine Vergeltung üben und selbst auf ihre Feinde zugehen, da kann immer wieder flüchtig Gottes Reich aufblitzen.

Glaube im Alltag
Ökumenische Friedensdekade
Seit 1980 gibt es die „Ökumenische Friedensdekade“ als Gebets- und Aktionswoche für den Frieden.

Das Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ war von Anfang an das Symbol der Friedensdekade in der DDR und wurde hier zum Anlass politischer Auseinandersetzungen. Es wurde auch im Westen übernommen. Bis heute prägt die Friedensdekade die zehn Tage zwischen dem drittletzten Sonntag des Kirchenjahres und dem Buß- und Bettag. Gemeinden feiern Gottesdienste und Friedensandachten und weisen mit Veranstaltungen auf die Friedensdekade hin. Jedes Jahr trägt ein besonderes biblisches Motto. Das Gebet für den Frieden steht dabei stets im Mittelpunkt.

Glaube im Alltag

So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
Was kommt wem zu? Dem Kaiser das Geld, Gott der Gehorsam?
Der Sonntag bietet Gelegenheit, über das Verhältnis von Kirche und staatlicher Ordnung nachzudenken.

Christen und Politik
Wer nach der christlichen Botschaft fragt, wird immer wieder in Spannung geraten zu der herrschenden Ordnung.
Akzeptanz oder Widerstand? Dürfen Christen sich überhaupt in die Politik einmischen?
Müssen sie es sogar, wenn christliche Werte bedroht werden?

Das ambivalente Verhältnis von Christentum und Staat beleuchtet der 23. Sonntag nach Trinitatis. Die Bibel bietet dazu ein mehrdeutiges Bild: Von Unterordnung unter die Obrigkeit bis zur klaren Abwendung von der Welt. Doch bei aller Verschiedenheit: Wenn es zur Entscheidung zwischen der herrschenden weltlichen Macht und Gottes Willen kommen sollte, wissen Christen, welchem Reich sie angehören. Dem Kaiser mögen Steuern und Geld gehören, Gott aber Herz und Gehorsam. Das führt manchmal notwendigerweise zum Protest und zu zivilem Ungehorsam (auch in der Bibel: siehe die Geschichte der hebräischen Hebammen). Wenn Menschen, wie der Prophet Amos, klar Missstände ansprachen, kamen sie schon immer in Konflikt mit den Herrschenden. Doch weltliche Macht kann immer nur vorläufig sein. Gerade sie ist auf unser Mitdenken und unser Gebet angewiesen.

Zeitung lesen
Auch der tägliche Blick in die Zeitung kann zur spirituellen Übung werden.
Dazu braucht es nur ein bisschen Zeit und Offenheit.

Schlagen Sie die Zeitung auf und lesen Sie die Nachrichten:
Was macht Sie traurig? Was ängstigt Sie? Bringen Sie es in Klage und Gebet vor Gott.
Dann, das ist ungleich schwieriger:
Suchen Sie nach drei wirklich guten Nachrichten (nicht bei einer stehen bleiben)
für die Sie heute danken möchten.

Zuletzt lesen Sie mit der Frage:
Was bedarf der Veränderung – und: Wo bin ich aufgefordert zu handeln?
Und bitten Gott um Stärke und Kraft dafür.

Glaube im Alltag

Sich mit Gottes Augen sehen

„Bay mir bistu sheyn“ ist der Titel eines jiddischen Liedes,
das zeigt wie die Liebe den Blick auf Menschen verändert.
Warum es nicht einfach ausprobieren?

Versöhnung ist eine Sache zwischen zwei Menschen, manchmal brauchen wir aber auch Versöhnung mit uns selbst. Stellen Sie sich doch einmal vor den Spiegel und betrachten Sie sich. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Die Nase ist zu groß und die Falten …
Jetzt stellen Sie sich vor, dass Sie Gott gefallen, genau wie Sie sind.
Suchen Sie mit ihrem Blick Stellen, die Gott besonders gerne mag, dann blicken Sie auf Ihre „Problemzonen“:
Auch sie gefallen Gott. Lassen Sie bewusst einen liebevollen Blick darauf ruhen:
Bei mir bist Du schön! sagt Gott.