Allgemein

Glaube im Alltag

So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
Was kommt wem zu? Dem Kaiser das Geld, Gott der Gehorsam?
Der Sonntag bietet Gelegenheit, über das Verhältnis von Kirche und staatlicher Ordnung nachzudenken.

Christen und Politik
Wer nach der christlichen Botschaft fragt, wird immer wieder in Spannung geraten zu der herrschenden Ordnung.
Akzeptanz oder Widerstand? Dürfen Christen sich überhaupt in die Politik einmischen?
Müssen sie es sogar, wenn christliche Werte bedroht werden?

Das ambivalente Verhältnis von Christentum und Staat beleuchtet der 23. Sonntag nach Trinitatis. Die Bibel bietet dazu ein mehrdeutiges Bild: Von Unterordnung unter die Obrigkeit bis zur klaren Abwendung von der Welt. Doch bei aller Verschiedenheit: Wenn es zur Entscheidung zwischen der herrschenden weltlichen Macht und Gottes Willen kommen sollte, wissen Christen, welchem Reich sie angehören. Dem Kaiser mögen Steuern und Geld gehören, Gott aber Herz und Gehorsam. Das führt manchmal notwendigerweise zum Protest und zu zivilem Ungehorsam (auch in der Bibel: siehe die Geschichte der hebräischen Hebammen). Wenn Menschen, wie der Prophet Amos, klar Missstände ansprachen, kamen sie schon immer in Konflikt mit den Herrschenden. Doch weltliche Macht kann immer nur vorläufig sein. Gerade sie ist auf unser Mitdenken und unser Gebet angewiesen.

Zeitung lesen
Auch der tägliche Blick in die Zeitung kann zur spirituellen Übung werden.
Dazu braucht es nur ein bisschen Zeit und Offenheit.

Schlagen Sie die Zeitung auf und lesen Sie die Nachrichten:
Was macht Sie traurig? Was ängstigt Sie? Bringen Sie es in Klage und Gebet vor Gott.
Dann, das ist ungleich schwieriger:
Suchen Sie nach drei wirklich guten Nachrichten (nicht bei einer stehen bleiben)
für die Sie heute danken möchten.

Zuletzt lesen Sie mit der Frage:
Was bedarf der Veränderung – und: Wo bin ich aufgefordert zu handeln?
Und bitten Gott um Stärke und Kraft dafür.

Glaube im Alltag

Sich mit Gottes Augen sehen

„Bay mir bistu sheyn“ ist der Titel eines jiddischen Liedes,
das zeigt wie die Liebe den Blick auf Menschen verändert.
Warum es nicht einfach ausprobieren?

Versöhnung ist eine Sache zwischen zwei Menschen, manchmal brauchen wir aber auch Versöhnung mit uns selbst. Stellen Sie sich doch einmal vor den Spiegel und betrachten Sie sich. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Die Nase ist zu groß und die Falten …
Jetzt stellen Sie sich vor, dass Sie Gott gefallen, genau wie Sie sind.
Suchen Sie mit ihrem Blick Stellen, die Gott besonders gerne mag, dann blicken Sie auf Ihre „Problemzonen“:
Auch sie gefallen Gott. Lassen Sie bewusst einen liebevollen Blick darauf ruhen:
Bei mir bist Du schön! sagt Gott.

22. Sonntag nach Trinitatis

Herzliche Einladung zu unserem Gottesdienst
am
Sonntag, 27.10.2024 um 10.00 Uhr in Kroppach
Im Anschluss an den Gottesdienst Kirchenkaffee

Unser Kirchenbus fährt um 9.25 Uhr ab Niedermörsbach über Burbach, Stein-Wingert, Giesenhausen nach Kroppach.
Rückfragen oder Zustiegswünsche gerne an Dieter Fischer (02688) 479

Selbst Vergebung empfangen und anderen die Vergebung vorenthalten –
dieses Verhalten kritisiert Jesus deutlich im Gleichnis vom Schalksknecht.
Die Epistel schlägt ermutigende Töne an: „Ich bin darin guter Zuversicht,
dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.“

Versöhnlich leben
Manchmal spiele ich die Gekränkte und ziehe mich beleidigt zurück.
Dabei bin ich selbst um keinen Deut besser als mein Gegenüber.
Aufrechnen und Anklage, Zank und Rechthaberei, all das gibt es auch unter Christen.

„Habt ihr das denn nötig?“ fragt der 22. Sonntag nach Trinitatis.
Euch ist so viel geschenkt, wie könnt ihr noch so kleinlich sein?
Ihr habt Vergebung erfahren, wie könnt ihr dann so unversöhnlich leben?
Auch wenn uns gesagt ist, was gut und richtig ist: noch werden wir immer wieder Streit schlichten und einander vergeben müssen.
Noch werden wir immer wieder rückfällig werden und uns selbst dafür hassen.

Doch Gott sieht uns jetzt schon so, wie wir einst sein werden:
Gut und gerecht vor ihm. Vielleicht gelingt es uns ja schon heute, ab und zu so zu leben.

Glaube im Alltag

„Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens“

So betete Franz von Assisi.
Frieden hat nicht nur mit der großen Weltpolitik zu tun,
sondern er fängt bei jedem und jeder einzelnen an.

Wo bin ich friedlos? Wo bin ich aufgefordert, mich für den Frieden einzusetzen?
Eine Meditation des großen Friedensgebet von Franziskus kann dabei helfen:
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht;
dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt;
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo die Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

21. Sonntag nach Trinitatis

Herzliche Einladung zu unserem Gottesdienst
am 20. Oktober 2024
um 10.00 Uhr in Kroppach

Christlicher Glaube bewährt sich in der Welt.
„Suchet der Stadt Bestes“, „Überwindet das Böse mit Gutem“ –
solche Sätze fordern zum Handeln heraus.
Das ist nicht immer leicht, denn die Worte Jesu, zumal aus der Bergpredigt, sind radikal.
„Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen“, heißt es im Evangelium.

Böses mit Gutem überwinden
Darf man sich notfalls auch mit Gewalt verteidigen oder gilt nach wie vor:
Frieden schaffen ohne Waffen?
In den letzten Jahren haben viele Christinnen und Christen ihre Überzeugungen neu durchdacht.

Der 21. Sonntag nach Trinitatis empfiehlt einen anderen als den militärischen Widerstand: die Wahrheit beim Namen zu nennen und für den Frieden einzutreten. Das ist kein feiges Hinnehmen, sondern eine mutige Entscheidung, mit anderen Waffen zu kämpfen: Mit dem Gebet für das Wohlergehen der Eroberer und mit der Bereitschaft, das Böse mit Gutem zu überwinden. Manche meinen, das gelte nur im Privaten. Doch käme nicht mancher Konflikt erst gar nicht auf, wenn Gerechtigkeit geschähe? Liefe nicht manche Aggression ins Leere, wenn sie durch Freundlichkeit entkräftet würde oder man sich freundlich trennen würde, wie Abraham und Lot? In einer Zeit, in der immer weniger daran glauben mögen, tut es gut, an diese Vision zu erinnern.