Glaube im Alltag

Trauer gestalten

Fragen nach der eigenenen Endlichkeit, Sterben und Trauer
prägen die Stimmung am Ende des Kirchenjahres.

Für Trauernde können die ganz alltäglichen Verrichtungen plötzlich sehr fremd werden.
Das Aufstehen und Zubettgehen, das Kochen und Essen und alle Dinge des Haushalts werden
manchmal zur Last. Da hilft es, wenn diese wie ein Ritual, mit Andacht und langsam vollzogen werden.

Ziehen Sie jeden Morgen zu einer bestimmten Zeit die Vorhänge in Ihrem Schlafzimmer, Ihrem Wohnzimmer
zur Seite und begrüßen Sie den neuen Tag. Dabei ist es völlig unerheblich, wie Ihnen zumute ist.
Tun Sie es einfach regelmäßig.

Es wird bewirken, was es besagt: Der neue Tag, das neue Licht wird Ihnen „ein-fallen.“

Und am Abend bedanken Sie den Tag, egal, wie er war.
Schließen Sie die Vorhänge oder das Rollo ganz bewusst.
Und legen Sie sich selbst und Ihre Nacht in eine größere Hand.

(Quelle: Brigitte Enzner-Probst: Trauer leben, Rituale, Segensworte und Gebete, Claudius Verlag, München 2010, 2. Auflage)